Ein Buch von R. H. Charles, erstmals veröffentlicht im Jahr 1917. Dieses Werk enthält eine englische Übersetzung des alten jüdischen Textes, bekannt als 1. Henoch, ein pseudepigraphisches Werk, das Henoch, dem Urgroßvater Noahs, zugeschrieben wird. Obwohl es nicht in der kanonischen hebräischen Bibel enthalten ist, hatte das Buch Henoch in den frühen jüdischen und christlichen Traditionen eine große Bedeutung. Es bietet eine faszinierende Vision vom Himmel, von Engeln und vom göttlichen Gericht, einschließlich der Geschichte der Wächter – gefallene Engel, die die Menschheit verdorben haben – und der Prophezeiung des kommenden Gerichts. Die Übersetzung von R. H. Charles zeichnet sich durch ihre wissenschaftliche Genauigkeit aus und hat dazu beigetragen, diesen lange vergessenen Text wieder in die theologische und akademische Diskussion zu bringen. Das Buch befasst sich mit Themen wie kosmischer Gerechtigkeit, göttlicher Strafe und messianischer Hoffnung, beeinflusste die frühchristliche Eschatologie und taucht in den Schriften von Kirchenvätern wie Tertullian und Irenäus auf. In der Neuzeit durch äthiopische Manuskripte wiederentdeckt, bleibt es ein fesselndes und geheimnisvolles Werk, das eine Brücke zwischen der Welt des Alten Testaments und apokalyptischem Denken schlägt.